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Gehört Politik in die virtuellen Welten?
#28
Man kann den Mutlosen nicht unbedingt immer einen Vorwurf machen, denn zwischen Mut und Leichtsinn gibt es einen fließenden Übergang. Es sind schon Leute wegen eines Irokesen-Haarschnitts umgebracht worden oder weil sie kein Kopftuch tragen und nicht heiraten wollten.
Das sind natürlich extreme Beispiele, aber man muss sich an seine Umgebung anpassen, wenn man in einer extremen Umgebung überleben will. Nicht umsonst gibt es Aussteiger-Programme für Rechtsextreme oder radikale Islamisten, weil dieser Personenkreis um sein Leben fürchten muss. (Lustigerweise gibt es auch ein Aussteiger-Programm für Linksextreme, aber da die beim Ausstieg nicht bedroht werden, wird das Programm nicht genutzt.)

Zwischen der akuten Lebensbedrohung und "es passiert gar nichts, wenn ich ab morgen lebe, wie ich will" verläuft ein Kontinuum von Unannehmlichkeiten, welche die positiven Auswirkungen eines eigenen Lebensentwurfs derart überschatten können, dass die "Rebellion" unattraktiv wirkt und der Mut nicht gefasst werden kann. Anders ausgedrückt: Was nutzt es mir, offen homosexuell zu leben in einem Dorf voller Naziskins, die mich dann foltern und umbringen?

LG
Eine Demokratie kann ein paar Nazis aushalten. Aber eine Diktatur kann keine Demokraten aushalten.


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RE: Gehört Politik in die virtuellen Welten? - von Otto vonOtter - 28.09.2018, 15:46

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