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ReplayGain: Die beste Methode der Lautstärkenanpassung für DJs
#1
Information 
Als DJ hat man ja häufig mit dem Problem zu kämpfen, daß Musikmaterial unterschiedlich laut ausgesteuert ist. Am Ende sollte aber alles gleich laut klingen. Was kann man da machen?

Per Hand nachregeln ist doof aus offensichtlichen Gründen.

Kompressor ist die faule Lösung und auch doof, zumal da ständig mitten im Lied nachgeregelt wird. Hörbar.

Meistens nimmt man also die Audiofiles und normalisiert sie. Das hat aber auch seine Nachteile, man höre und staune.

Erstens sind die Lautstärken in digitalen Audiodateien ja nicht stufenlos, sondern gestuft. Beim Normalisieren können diese Stufen aber prinzipbedingt nicht gleichmäßig zueinander gestuft werden, zumal ja sowieso überall nur 16-Bit-Audio verwendet wird. Damit geht also eine minimale klangliche Verschlechterung einher.

Zweitens ist das Ausgangsmaterial in den allermeisten Fällen MP3, also schon verlustbehaftet komprimiert, schlimmstenfalls nur 128 kb/s. Wenn es von YouTube kommt, ist es schon mehrfach nacheinander verlustbehaftet komprimiert worden (ursprünglich als MP4-Video, dann von YouTube selbst in irgendwas anderes Verlustbehaftetes umgerechnet, dann als MP3 exportiert). Wenn man es jetzt normalisiert, wird es danach noch einmal neu MP3-encodiert, also auch wieder mit Qualitätsverlusten.

"Hört man eh nicht" ist meines Erachtens nur eine Ausrede aus Bequemlichkeit.

Und drittens ist es trotzdem Aufwand. Auch wenn man das automatisch macht, muß ja erst das Audiofile selbst umgerechnet werden.


Aber es gibt noch eine weitere Lösung, die allen oben genannten überlegen ist, die aber höchstens ein paar audiophile Freaks kennen: ReplayGain. Mixxx unterstützt das schon ziemlich vollautomatisch.

ReplayGain arbeitet komplett ohne Veränderung des Audiomaterials. Statt dessen arbeitet es mit Tags, die die Lautstärke der Audiodatei angeben. Anwendungen, die ReplayGain verstehen, regeln dann anhand der Tags automatisch die Lautstärke nach. Das funktioniert mit vielen Audioformaten, die Tags haben, z. B. MP3, Ogg/Vorbis oder FLAC.

Normalerweise haben aber Audiodateien diese Tags nicht. Dafür müssen sie erst analysiert werden. Das geht recht schnell, und das kann Mixxx auch, und zwar vollautomatisch beim erstmaligen Einlesen einer Audiodatei. Wenn eine Datei schon ReplayGain-Tags hat, analysiert Mixxx sie nicht neu und behält die vorhandenen Tags bei.

Eigentlich gibt es sogar zwei ReplayGain-Tags: eins für das einzelne Musikstück, ein optionales für das ganze Album, um nicht zwischen den einzelnen Stücken Lautstärkesprünge zu haben. Meines Wissens kann Mixxx nur das Tag fürs einzelne Musikstück per Analyse eintragen und zur Normalisierung verwenden, denn eigentlich ist Mixxx nicht dafür da, ganze Alben zu spielen. Wer ReplayGain auch außerhalb von Mixxx verwenden will, sollte die Audiodateien also noch vor dem Import nach Mixxx mit etwas anderem analysieren. foobar2000 kann das z. B. miterledigen. Aber es gibt noch einiges mehr an Anwendungen, die ReplayGain können.
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ReplayGain: Die beste Methode der Lautstärkenanpassung für DJs - von Jupiter Rowland - 27.09.2022, 21:26

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