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OpenSim und die "modernen Gridowner"
#12
(11.07.2021, 15:32)Mareta Dagostino schrieb: Schön wäre es gewesen, wenn das deutsche Wiki auf Opensimulator.org sich etabliert hätte. Hätte hätte Fahrradkette, an welchem zentralen Ort sollte nun in heutiger Zeit so ein Einsteiger-Leitfaden stehen, dass Neueinsteiger beim Googeln auf einen solchen Leitfaden stoßen anstatt auf vielerlei meist veraltete technische Details zur Konfiguration von Opensim-Ini-Dateien?
Das Opensimulator.org-Wiki war schon immer nur für Serverbetreiber. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Erstens ist es dafür zu spät, man müßte im Prinzip zumindest die deutschsprachige Startseite gründlich umschreiben, die eh seit fast drei Jahren unverändert und inzwischen veraltet ist. Zweitens wird das Wiki in erster Linie von den Leuten hinter der Serveranwendung gepflegt und ist daher in allererster Linie für Serverbetreiber ausgelegt. Und drittens hat sich unter deutschsprachigen Neulandnutzern bis heute nicht rumgesprochen, daß Wikis etwas sind, woran jeder mitarbeiten kann, weshalb das deutschsprachige OpenSim-Wiki einen Mangel an deutschsprachigen Teilnehmern hat.

Es gibt einen Artikel über das Verbinden mit OpenSim, aber den muß man erst auf der Startseite finden. Was es so an Viewers gibt, wird da mit keinem Wort erwähnt, geschweige denn, daß mal ein paar verlinkt wären. Es gibt auch eine deutschsprachige Liste von Viewern, die ist aber quasi orphaned, seit ein französischer (!) Nutzer nicht nur die Einbindung in den Verbinden-Artikel gelöscht, sondern nicht statt dessen einen Link gesetzt hat.

Abgesehen davon findet der Newbie diese einzigen zwei für einen totalen OpenSim-Newbie interessanten Artikel nur schwer bis gar nicht.

Vielleicht sollte ich mir da mal ein Konto anlegen.

Aber so ein Wiki mit dem Charakter eines technischen Handbuchs ist kein guter Ort für einen Einsteigerleitfaden, wenn der nicht auch den Charakter einer Bedienungsanleitung haben soll. Statt dessen könnte ich sowas auf meinem Blog veröffentlichen. Da ist es zwar zunächst nicht ganz so leicht zu finden, aber es ist dann schon mal da.

(11.07.2021, 17:20)Rudi Bakerly schrieb: Ich gebe Euch in großen Teilen recht. Jedoch möchte ich zu Bedenken geben, dass in Zeiten einer Pandemie die Möglichkeit eine eigene virtuelle Welt zu erschaffen und sich dort mit Freunden zu treffen durchaus eine sinnvolle Alternative war und ist. Und mit den angebotenen Manager Systemen auch für Leute, die nicht den technischen Background haben.
Was ich aber in der technischen Diskkusion vermisse ist folgender Aspekt :
Will man jedoch diese virtuelle Welt für andere zugänglich machen und den Leuten auch Land geben um sich dort sesshaft zu machen, gehört auch ein gehöriger Schlag Empathie dazu.
Ein öffentliches Grid zu betreiben ist nicht nur die technische Komponente. Da kann man sich im Hintergrund mit jemandem absprechen, der das Wissen hat und einem unterstützt. Außerdem , wer sich für die Materie interessiert, lernt automatisch wärend des Betriebs dazu.
Es ist auch die menschliche Seite wichtig.
Man muss Ansprechpartner, Tipgeber, Hilfesteller und Sorgen Anhörer sein. Man mus seinem Grid ein Gesicht geben, ein Herz, eine Seele und ein Gewissen.

Eine Reihe zusammengestellter Pixel und Prims mit Vendoren, Party Ankündigungen und Paypal " Klick mich " Buttons machen noch lange kein lebendiges Grid aus. Klar, es ist technisch gesehen ein Grid. Aber noch lange keine aktive Gemeinschaft.
Da gehört eine Menge mehr dazu.
Das kommt hinzu, eigentlich sogar noch verschärft. Denn auch die Sim-Gestaltung liegt nicht jedem. Die ganz großen Alleskönner sind extrem selten, aber auch wirkliche Multitalente sieht man nicht oft. Dafür sieht man auf Grids, die Soloprojekte sind, den dortigen Sims um so häufiger an, daß sie mal schnell an einem Nachmittag zusammengebastelt worden sind. Vielleicht gab es mal die gute Intention, die Sims noch ein bißchen weiter auszugestalten, das wurde aber nie in die Tat umgesetzt.

Aber um Leute anzuziehen, muß man ihnen auch was bieten. Dabei rede ich noch nicht mal davon, daß das Grid ein neues Zuhause für Leute werden soll, denn viele Amateure sehen das bei ihren Soloprojekten ja erstmal gar nicht vor. Und ob Dreamgrid das überhaupt zuläßt, weiß ich nicht.

Das fängt schon bei dem ab, was es seit jeher inflationär gibt: Freebie- und Party-Sims. In beiden Fällen kommen die Leute nur, wenn ihnen was positiverweise Einzigartiges geboten wird, was es so sonst nirgendwo gibt.

Bei Freebie-Sims reicht es nicht mehr aus, ein paar 08/15-Standard-Gebäude auf die platte grüne Wiese zu packen, dazwischen ein paar krumm und schief liegende Straßenstücke, in den Gebäuden dann Boxen an die Wände zu kleben, die man aus den zwei jeweils aktuellsten Freebie-Sims gezogen hat, und auf weitere Ausgestaltung verzichtet. Schon gar nicht, wenn man sie wie so viele kaum sortiert und in nur wenige Kategorien aufteilt (Bonuspunkte für Schuhe zwischen den anderen Klamotten), sich nicht die Mühe macht, die Kisten sauber auszurichten, und auch nicht darauf achtet, ob man nicht denselben Artikel zweimal im selben Laden oder gar an derselben Wand hat. Ganz am Anfang kommen die Leute, weil sie sehen, daß da eine neue Freebie-Sim auf OpenSimWorld ist, und hoffen, daß es da Neues oder Einzigartiges gibt. Wenn sie das aber nicht finden, wird man schnell von der nächstneuesten Freebie-Sim abgelöst und so weiter.

Mit neuer Ware ist es ja eh schwierig geworden. Von den üblichen Einfallstoren für Gecopybottetes aus Second Life kommt praktisch nichts mehr, zumindest nicht in schicken Boxen. Was überhaupt noch gegen den Willen der Schöpfer aus Second Life beschafft wird, wird (mit einer Ausnahme) da vorher für teuer Geld eingekauft, dann in OpenSim aufwendig aufbereitet und mit eingeschränkten Rechten angeboten. Wer heutzutage Freebie-Stores betreibt, hat im Prinzip nur drei Möglichkeiten zur Auswahl.

Entweder bietet man denselben Kram an, den seit Monaten alle neueren Freebie-Stores haben. Dann wird man aber schnell irrelevant.

Oder man geht selber copybotten in Second Life, in geschlossenen OpenSim-Grids oder in Läden im Hypergrid, wo exklusive Sachen no-transfer angeboten werden, die man dann per God Mode gegen den Willen der Schöpfer full-perm macht. Das kann aber leicht großen Ärger geben.

Oder, und das ist eigentlich die beste Lösung, man hat eigene Sachen entweder exklusiv oder zumindest immer als erster. Das geht aber nur, wenn man selbst sowas herstellen kann oder jemanden kennt, der seine Sachen bei einem auf der Freebie-Sim anbietet. Aber auch solche Leute muß man erst davon überzeugen, ihre Sachen bei einem im Grid anzubieten, zumal kaum jemand willens sein dürfte, Läden auf etlichen Grids zu betreiben. Und mit einer Freebie-Sim, in der nur die Arbeit maximal eines Nachmittags steckt, kann man das nicht.

Mit Party-Sims sieht es ähnlich aus. Mal kurz einen "Club" zusammenzupfuschen, Tanzmaschine rein und irgendeinen Webstream laufen zu lassen, womöglich noch einen mit Werbung, reicht nicht aus, um Leute anzulocken. Auch mit nur Deko kriegt man da nicht viel gewuppt, wenn man aus dem Club nicht was wirklich Spektakuläres zaubert. Nein, man braucht mindestens einen DJ. Und zwar einen verdammt guten, wenn man Leute, die sich sonst woanders rumtreiben, in den eigenen Club locken kann. Gut, für den Webstream spricht nicht nur, daß es einfach ist, sondern auch, daß er 24 Stunden am Tag läuft. Aber für sowas kann man auch in alle möglichen anderen Locations gehen, in denen ein Clubmaster hängt und ein Webstream läuft, wenn da gerade keine Veranstaltung ist.

Dann auch noch zu wollen, daß Leute mit ihren Avataren bei einem aufs Grid ziehen, dazu braucht es in der Tat noch sehr, sehr viel mehr.

(12.07.2021, 09:57)Catie Chiung schrieb: Das vermeitlich große Grids das am Ende nutzen find ich irgendwie befremdlich, gerade wenn man bedenkt wie auch Regelungen im Web und diverse andere Rechtliche Dinge sich mal eben ändern, wo die Besitzer aufgeschmissen sind. Was passiert wenn der vermeitliche "Service" dann doch auf einmal nicht mehr existiert. Werden die dann tätig und foschen nach wie es wirklich funktioniert? Glaub die meisten stampfen ihr "Projekt" dann einfach wieder ein.
Wenn populäre Grids solche schlüsselfertigen Lösungen nutzen, liegt das einfach daran, daß sie zufällig von ihrem eigenen Erfolg überrannt wurden. Siehe eben Free Life oder con.tin.u.um.

Und je mehr so ein Projekt "für Doofe" ist, desto unflexibler kann es auch mal sein. Meines Wissens ist bei Dreamgrid Ini-Taucherei nicht drin, weil die ganze Geschichte auf einen Schlag instabil wird, wenn man an den Klickibunti-Einstellungen vorbei was bearbeiten will. Dreamgrid ist eben nur für kleine Privatprojekte und nichts für große, populäre Sachen. Gleichzeitig ist Dreamgrid aber auch eine Sackgasse. Wer da raus will und umsteigen will auf Vanilla oder die OSgrid-Version oder so, kann sein Grid komplett neu aufsetzen und darf dann hoffen, daß die OARs funktionieren, weil Ferd Frederix bei seinem Dreamgrid an der Codebasis derartig viel verändert hat.
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RE: OpenSim und die "modernen Gridowner" - von Rudi Bakerly - 11.07.2021, 17:20
RE: OpenSim und die "modernen Gridowner" - von Jupiter Rowland - 13.07.2021, 22:02

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